Bremer Krankenhausspiegel informiert über Qualität und Angebote in der Geriatrie
(Bremen, 6. Juni 2024) Vier Krankenhäuser im Land Bremen bieten eine hochqualifizierte geriatrische (altersmedizinische) Versorgung und weisen hier sehr gute Leistungen auf. Das zeigt der Bremer Krankenhausspiegel in seiner jetzt aktualisierten Rubrik „Altersmedizin“. Zusätzlich präsentiert das Internet-Portal www.bremer-krankenhausspiegel.de die neuesten Ergebnisse aller Krankenhäuser aus rund 20 wichtigen Behandlungsgebieten. Dies gibt Patientinnen und Patienten nützliche Informationen und Entscheidungshilfen zum Beispiel bei der Wahl eines Krankenhauses an die Hand.
Die medizinische Versorgung älterer Menschen wird auch im Bundesland Bremen immer wichtiger. Laut einer aktuellen Studie der Bertelsmann-Stiftung wird der Anteil der über 65-Jährigen bis zum Jahr 2040 auf 25,2 Prozent ansteigen, das heißt, dass dann ein Viertel der Bremerinnen und Bremer zur älteren Generation gehören wird. Das sind über 30.000 Menschen mehr als im Jahr 2020. Besonders stark zu nimmt die Altersgruppe ab 80; sie wird im Jahr 2040 rund 55.000 Menschen im Stadtstaat umfassen. „Jetzt gehen die geburtenstarken Jahrgänge in Rente – die Nachfrage nach medizinischen Versorgungsleistungen für ältere Menschen wird sich auch in Bremen und Bremerhaven deutlich erhöhen“, sagte Claudia Bernhard, Bremens Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz, bei der Vorstellung des aktuellen Krankenhausspiegels. „Das Land Bremen hat sich darauf vorbereitet und 2018 ein Geriatriekonzept verabschiedet. Dieses Konzept wird aktuell an die gesundheitspolitischen und medizinischen Entwicklungen angepasst und voraussichtlich 2025 veröffentlicht. Daran sind alle relevanten Akteur:innen aus Politik, Verwaltung, Versorgungseinrichtungen, Kostenträgern und Verbänden beteiligt. Vier Krankenhäuser im Land Bremen verfügen jeweils über eine geriatrische Fachabteilung. Dort gibt es auch teilstationäre Angebote. Insbesondere im wohnortnahen ambulanten Bereich wollen wir die geriatrische Versorgung weiter stärken und ausbauen und die Strukturen insgesamt noch besser vernetzen.“
Vier Kliniken mit geriatrischen Fachabteilungen
Gemäß der aktuellen Landeskrankenhausplanung bieten vier Kliniken mit geriatrischen Fachabteilungen umfangreiche Leistungen der Altersmedizin: die Kliniken Bremen-Ost und Bremen-Nord, das Krankenhaus St. Joseph-Stift und das Klinikum Bremerhaven Reinkenheide. Zusammen haben diese vier Krankenhäuser im Jahr 2022 über 4.800 geriatrische Patientinnen und Patienten behandelt. Die aktualisierte Rubrik „Altersmedizin“ des Bremer Krankenhausspiegels stellt das Leistungsangebot der vier geriatrischen Kliniken ausführlich dar.
Strukturierte Zusammenarbeit mit großen Vorteilen
Je nach medizinischer Ausgangssituation werden die Patientinnen und Patienten meist zunächst in der entsprechenden Fachabteilung des Krankenhauses operiert bzw. behandelt, z.B. in der Unfallchirurgie, Chirurgie, Herzchirurgie oder Kardiologie, und unmittelbar danach in die akutgeriatrische Abteilung verlegt. „Die strukturierte Zusammenarbeit zum Beispiel zwischen Unfallchirurgen und Altersmedizinern führt zu einer besseren Versorgung von Patienten mit Knochenbrüchen“, so Dr. Thomas Hilmer, Chefarzt der Klinik für Geriatrie, Physikalische Medizin und Rehabilitation am Klinikum Bremen-Ost. „Es ist davon auszugehen, dass sich diese integrierte Versorgung zukünftig weiter ausbreiten und intensiviert werden wird. Es ist eine Triple-win-Situation – von Vorteil also sowohl für die operierenden Ärzte als auch für die Altersmediziner als natürlich vor allem auch für die betagten Patienten.“
Geriatrische Patienten – meist mehrfach und chronisch krank
Nicht jeder alte Mensch ist allerdings automatisch ein geriatrischer Patient, denn immer mehr Senioren sind auch im fortgeschrittenen Alter noch rüstig und aktiv. Geriatrische Patienten sind mehrfach (multimorbide) und langwierig (chronisch) erkrankt, in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt und bei Aktivitäten des täglichen Lebens beeinträchtigt, manche zusätzlich nur noch eingeschränkt kommunikationsfähig und sozial belastet. Generell werden Patienten über 80 Jahre wegen der alterstypischen Anfälligkeit für verschiedene Erkrankungen als Geriatrie-Patienten betrachtet und behandelt – ebenso Patienten über 70 Jahre, die bereits an zwei oder mehreren chronischen Erkrankungen leiden, oder noch jüngere Patienten, wenn demenzielle Erkrankungen wie Alzheimer oder ein Parkinson-Syndrom mit schweren Beeinträchtigungen vorliegen. „Insgesamt beobachten wir in den letzten Jahren eine Tendenz zu mehr hochaltrigen Patienten, häufig in Verbindung mit multiplen Nebenerkrankungen und stärkeren funktionellen Defiziten“, stellt Dr. Amit Choudhury, Chefarzt des Zentrums für Geriatrie und Frührehabilitation am Krankenhaus St. Joseph-Stift, fest. „Idealerweise werden Patientinnen und Patienten mit geriatrischen Behandlungsbedarf möglichst früh im Akutkrankenhaus der multimodalen geriatrischen Behandlung zugeführt, um ein bestmögliches funktionelles Ergebnis zu erzielen. Auch stellen demenzielle Erkrankungen und Verwirrtheitszustände eine regelmäßige Herausforderung dar, denen mit speziellen demenzsensiblen Konzepten oder professionellen Delir-Begleitern begegnet wird.“
Ganzheitliche Herangehensweise
Die Fachärztinnen, -ärzte und -pflegekräfte in der Akutgeriatrie sind spezialisiert auf so unterschiedliche alterstypische Krankheitsbilder wie Schlaganfall, Herzinfarkt, Oberschenkelhals- und andere Brüche, Hüft- oder Kniegelenkersatz, Arthrose, Arthritis, Osteoporose, Diabetes, Parkinson und Demenz. Kennzeichnend ist dabei eine umfassende und ganzheitliche Herangehensweise: Der gesamte alte Mensch und seine körperliche, geistige und seelische Gesundheit stehen im Fokus. Dafür vereint die Geriatrie alle relevanten medizinischen Fachrichtungen wie Innere Medizin, Unfallchirurgie, Orthopädie, Kardiologie, Neurologie, Psychologie und Psychiatrie unter ihrer speziell altersbezogenen Betrachtungsweise und vernetzt Fachkräfte aus Medizin, Fachpflege, Logopädie, Physio-, Ergo- und Psychotherapie, Psychologie und Neuropsychologie sowie Sozialdienst. Außerdem werden auch externe Beteiligte wie Angehörige, Pflegeeinrichtungen, Sozialarbeiter und Behörden in die Therapie einbezogen. Es geht der Geriatrie nicht allein darum, alterstypische Erkrankungen zu behandeln, sondern durch Frührehabilitation und Prävention auch Gesundheitszustand, Lebensqualität, Selbstständigkeit und Selbstbestimmung zu erhalten und zu verbessern. Letztendlich sollen so Pflegebedürftigkeit und soziale Isolation alter Menschen vermieden werden.
Frührehabilitation und Tageskliniken
In der Regel geht die Akutbehandlung im Krankenhaus direkt in eine geriatrische Frührehabilitation auf der akutgeriatrischen Station über. Alle vier Bremer und Bremerhavener Krankenhäuser haben zudem geriatrische Tageskliniken für eine weiterführende teilstationäre Rehabilitation nach der Entlassung. Die Patientinnen und Patienten sind dann wieder zu Hause und werden von einem Fahrdienst morgens zur Reha in die Tagesklinik und nachmittags zurück in ihre Wohnung gebracht. Alle akutgeriatrischen Fachabteilungen und geriatrischen Tageskliniken in Bremen und Bremerhaven sind nach dem Qualitätsmaßstab des Bundesverbands Geriatrie zertifiziert.
Therapieerfolge in den Bremer geriatrischen Kliniken
Ihre Therapieerfolge können sich sehen lassen: So werden zum Beispiel die Beweglichkeit und die Selbstständigkeit der alten Menschen durch die geriatrische Behandlung in allen vier geriatrischen Kliniken deutlich verbessert. Darüber geben im aktuellen Bremer Krankenhausspiegel mehrere Schaubilder in der Rubrik „Altersmedizin“ Auskunft, in denen die Durchschnittsergebnisse von entsprechenden Tests auch für Laien leicht verständlich dargestellt werden. Diese Tests werden an allen zertifizierten Kliniken nach den gleichen wissenschaftlichen Kriterien bei der Aufnahme und bei der Entlassung von Patientinnen und Patienten durchgeführt. So lassen sich die Therapieerfolge sehr gut feststellen und vergleichen.
Aktualisierte Qualitätsdaten zu 19 Behandlungsgebieten
Neben dem Schwerpunktthema „Altersmedizin“ präsentiert der Bremer Krankenhausspiegel wieder aktualisierte medizinische Qualitätsergebnisse zu rund 20 wichtigen klinischen Behandlungsgebieten wie Geburtshilfe, Gynäkologie, Hüft- und Kniegelenk-Ersatz oder Herzkatheter- und herzchirurgische Eingriffe. Hier zeigt sich, dass die Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven in vielen Bereichen eine überdurchschnittlich gute Behandlungsqualität aufweisen. Zusätzlich werden hilfreiche medizinische Informationen zu den dargestellten Behandlungsgebieten, ausführliche Krankenhausporträts mit allen wichtigen Angaben, Kontaktmöglichkeiten zu Geburtsstationen, Selbsthilfegruppen, Patientenfürsprechern, psychiatrischen Angeboten, Palliativstationen und vieles mehr veröffentlicht. „Der Bremer Krankenhausspiegel stellt eine umfassende Informationsquelle für die Bürgerinnen und Bürger unseres Landes und des Umlands über die Qualität und das Leistungsangebot ihrer Krankenhäuser dar“, fasst Uwe Zimmer, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen, zusammen. „Bei der Suche nach dem passenden Krankenhaus und zur Vorbereitung eines Arztgesprächs etwa kann er hilfreiche Unterstützung bieten.“
Sabrina Jacob, Leiterin der Landesvertretung Bremen der Techniker Krankenkasse, ergänzt: „Auch in diesem Jahr bietet der Bremer Krankenhausspiegel verlässliche Informationen über die Leistungen der Bremer Krankenhäuser. Damit schafft er Transparenz und einen echten Mehrwert für die Patientinnen und Patienten. Die sehr guten Ergebnisse der Häuser im Bereich der Geriatrie unterstreichen die Relevanz der Konzentration von Leistungen. Denn Erfahrung und Routine sind wichtig für eine hohe Behandlungsqualität.“
Weitere Informationen: www.bremer-krankenhausspiegel.de
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Letzte Rettungschance für Krankenhäuser
Land Bremen muss am 22. März im Bundesrat dauerhaften Inflationsausgleich einfordern und dazu die Zustimmung zum Krankenhaustransparenzgesetz verweigern.
(Bremen, 19.03.2024) Ungeachtet aller Appelle an Bund und Land verschlechtert sich die finanzielle Lage der Krankenhäuser immer weiter. Am 22. März berät der Bundesrat letztmalig über das Krankenhaustransparenzgesetz. Die Bremer und Bremerhavener Krankenhäuser fordern das Land Bremen auf, diesem Gesetz nicht zuzustimmen.
Das geplante Gesetz verschlechtert die Patientenversorgung und greift in die Planungshoheit der Länder ein – das heißt, das Land Bremen würde mit seiner Zustimmung seine eigenen Möglichkeiten der Krankenhausplanung beschneiden und künftig dem Bund das Steuer überlassen. Mit dem Gesetz verbunden sind außerdem schwammige Ankündigungen der Bundesregierung, die die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser angeblich verbessern sollen, sich jedoch bei näherem Hinsehen als Luftbuchungen des Gesundheitsministers herausstellen.
Angesichts ihrer unverändert kritischen wirtschaftlichen Situation erwarten die Krankenhäuser, dass das Land Bremen bei der finalen Abstimmung des Krankenhaustransparenzgesetzes am 22. März im Bundesrat seine Zustimmung verweigert, wenn bis dahin nicht ein verbindliches Dokument der Bundesregierung vorliegt, das dem Entschließungsantrag nahezu aller Bundesländer vom 24. November 2023 (s. Anlage) entspricht.
In einem offenen Brief an den Präsidenten des Senats, Herrn Bürgermeister Bovenschulte, den wir dieser Mitteilung als Anlage beifügen, bringen die Krankenhäuser im Land Bremen diese Forderung nochmals öffentlich zum Ausdruck.
1 Anlage
Rückfragen an:
Uwe Zimmer, HBKG-Geschäftsführer
Tel.: 0421 - 24 10 20
E-Mail: zimmer@hbkg.de
Die Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen e. V. (HBKG) ist derDachverband der Krankenhausträger in Bremen. Sie vertritt die Interessen von 14 öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Krankenhäusern im Land Bremen. Jährlich versorgen Bremens Kliniken stationär ca. 180.000 Patienten, auch aus dem niedersächsischen Umland. Mit einem Umsatzvolumen von 1.350 Millionen Euro und 10.800 Beschäftigten sind die Krankenhäuser einer der größten Arbeitgeber im Land Bremen.
(Bremen, 22.11.2023) Ungeachtet aller Appelle an Bund und Land verschlechtert sich die finanzielle Lage der Krankenhäuser weiter dramatisch. Am 24. November berät der Bundesrat über das geplante Krankenhaus-Transparenzgesetz. Die Bremer und Bremerhavener Krankenhäuser fordern das Land Bremen auf, sich einem Vorschlag mehrerer Bundesländer anzuschließen, der, neben einer grundlegenden Überarbeitung des Gesetzes, sofortige Überbrückungshilfen sowie einen dauerhaften Inflationsausgleich vorsieht. Andernfalls müssten in Deutschland ab dem kommenden Jahr immer mehr Kliniken Leistungsbereiche oder sogar den gesamten Betrieb einstellen.
Schon seit Monaten machen die deutschen wie auch die Bremer Krankenhäuser auf ihre prekäre finanzielle Situation aufmerksam – weitgehend ignoriert von der Bundespolitik. Inflation und Tariflohnerhöhungen treiben die Kosten in die Höhe, auf der anderen Seite können die Krankenhäuser nicht einfach ihre Preise anpassen und den Krankenkassen höhere Fallpauschalen berechnen. Das Defizit steigt von Jahr zu Jahr an und konnte auch durch Coronahilfen, Energiepreisbremse und Liquiditätshilfen nicht annähernd aufgefangen werden. „Allein in Bremen wird sich das Minus der Krankenhäuser von 2022 bis Ende 2024 auf 215 Millionen Euro angehäuft haben,“ prognostiziert Thomas Kruse, Vorstandsvorsitzender der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen (HBKG), „davon wurden in diesem Zeitraum rund 95 Millionen Euro einmalig als Unterstützung von Bund und Land geleistet. Verbleibt ein Defizit von 120 Millionen Euro, auf dem die Krankenhausträger sitzen bleiben. Wir sind die Spardose der gesetzlichen Krankenversicherung – doch sparen geht nur noch, wenn wir Betten, stilllegen, Leistungen kürzen, Personal abbauen und letztendlich Standorte schließen – und das will keiner, wir Krankenhäuser am allerwenigsten!“
Der Bundesgesundheitsminister verweist indes hartnäckig auf seine geplante Krankenhausreform, die die Finanzierung der Kliniken absichern soll. Da bis zur Umsetzung aber noch Jahre ins Land gehen werden, liegt der Verdacht nahe, dass politisches Kalkül dahintersteckt: Ist die Krankenhauslandschaft erst entsprechend ausgedünnt, lässt sich das Gesetz leichter umsetzen. In Talkshows kündigt der Minister Hilfspakete an, die sich bei näherem Hinsehen jedoch als Mogelpackungen entpuppen, da es sich um vergangene Einmalzahlungen wie Energiepreisbremse oder die Vorfinanzierung der Tariflohnsteigerungen handelt. Diese sind jedoch schon aufgebraucht oder zum Teil noch gar nicht bei den Krankenhäusern angekommen.
Das Krankenhaus-Transparenzgesetz wird am 24. November im Bundesrat erörtert. Mehrere Bundesländer haben dazu einen Beschlussvorschlag eingebracht, der grundlegende Änderungen am Gesetz sowie Überbrückungshilfen zur kurzfristigen Verbesserung der Liquidität zum Ziel hat. Im zu erwartenden Vermittlungsverfahren wird voraussichtlich noch über einen weiteren Initiativantrag abgestimmt, der zusätzlich einen dauerhaften und verlässlichen Finanzierungsmechanismus für alle künftigen inflations- und tarifbedingten Kostensteigerungen fordert.
Das Land Bremen hat sich dem Beschlussvorschlag bisher nicht angeschlossen. Die Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven haben den Bürgermeister und die Gesundheitssenatorin wiederholt auf die existenziell bedrohliche Notlage hingewiesen und fordern sie auf, sich bei der Bundesratssitzung am 24. November der großen Mehrheit der Bundesländer anzuschließen und im Sinne wirtschaftlich gesunder und zukunftsfähiger Krankenhäuser abzustimmen. HBKG-Vorstandvorsitzender Kruse warnt: „Es geht um nicht weniger als um die gesicherte Patientenversorgung im Land Bremen. Wir brauchen beides dafür dringend: die dauerhafte Finanzierung steigender Sach- und Personalkosten sowie Soforthilfen zur Deckung der bis jetzt aufgelaufenen Defizite, die schließlich nicht wir verursacht haben. Wir appellieren nachdrücklich an unseren Bürgermeister und die Senatorin, ihrer Verantwortung für die Krankenhäuser unseres Bundeslandes nachzukommen.“
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Die Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen e. V. (HBKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Bremen. Sie vertritt die Interessen von 14 öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Krankenhäusern im Land Bremen. Jährlich versorgen Bremens Kliniken stationär ca. 180.000 Patienten, auch aus dem niedersächsischen Umland. Mit einem Umsatzvolumen von 1.350 Millionen Euro und 10.800 Beschäftigten sind die Krankenhäuser einer der größten Arbeitgeber im Land Bremen.
PRESSEMITTEILUNG
Alarmstufe ROT - Inflation zwingt Krankenhäuser in die Knie
Bund muss dringend für Ausgleich sorgen –
Gemeinsame Protestkundgebung der Bremer und der niedersächsischen Krankenhäuser am 20. September in Hannover
(Bremen, 19.09.2023) Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser verschlechtert sich aufgrund der weiterhin hohen Inflation immer mehr. Mit einem bundesweiten Protesttag machen die deutschen Krankenhäuser auf ihre inzwischen extrem angespannte finanzielle Situation aufmerksam. Die Krankenhäuser im Land Bremen und in Niedersachsen schließen sich hierfür zu einer großen Kundgebung am 20. September in Hannover zusammen.
Im Unterschied zur gewerblichen Wirtschaft sind die Preissteigerungen für Krankenhausleistungen gesetzlich auf 2,3 Prozent im Jahr 2022 und 4,4 Prozent in diesem Jahr limitiert. Die Inflationsrate liegt jedoch schon seit über zwei Jahren deutlich darüber. Die Bundesregierung ist gefordert – und gesetzlich verpflichtet –, schnell Abhilfe zu schaffen, hat aber bisher alle Appelle der Krankenhäuser ignoriert. Viele Kliniken befürchten daher, wirtschaftlich nicht mehr lange durchhalten zu können.
Krankenhäuser bleiben auf gestiegenen Sachkosten und Tariflöhnen sitzen
Kostentreiber sind insbesondere die gestiegenen Sachkosten für medizintechnische Geräte, Rohstoffe, Verbrauchsgüter, Hilfsmittel und Medikamente, die weiterhin einer hohen Inflationsrate unterliegen. Auch die Tariferhöhungen für die Beschäftigten der Krankenhäuser schlagen erheblich zu Buche. „Wir stehen voll und ganz hinter den Tarifabschlüssen“, betont der Vorstandsvorsitzende der HBKG und Geschäftsführer des DIAKO Evangelisches Diakoniekrankenhaus, Thomas Kruse. „Unsere Beschäftigten leisten hochqualifizierte Arbeit, sind von steigenden Lebenshaltungskosten betroffen und waren in den letzten Jahren enormen Belastungen ausgesetzt. Wir müssen zudem angesichts des Fachkräftemangels unbedingt attraktiv bleiben als Arbeitgeber. Es kann nicht sein, dass wir Krankenhäuser zusätzlich zu den drastischen Preiserhöhungen auch noch auf einem Großteil der Tarifsteigerungen sitzen bleiben.“
Finanzieller Kollaps droht spätestens im Frühjahr 2024
Bisher wird den Krankenhäusern lediglich die Hälfte der Personalkostensteigerungen refinanziert, und dies auch nur für bestimmte Personalgruppen und Gehaltskomponenten. Notwendig ist aber ein vollständiger Ausgleich aller Tariflohnsteigerungen. Kommt dieser nicht, droht spätestens im Frühjahr 2024, wenn alle Tarifanpassungen voll wirksam werden, bundesweit vielen Krankenhäusern der finanzielle Kollaps.
Personaleinsparungen und Abteilungsschließungen als zwangsläufige Folge
Die Rücklagen vieler Krankenhausträger – Kommunen, Kirchen, Wohlfahrtsverbände und privater Klinikbetreiber – sind inzwischen weitgehend erschöpft; die Verschuldung nimmt weiter zu. Schon im kommenden Jahr könnte diese gefährlicheEntwicklung verbreitet zu Personaleinsparungen und Abteilungsschließungen führen. Dadurch drohen Versorgungseinschränkungen, die auch für die Patientinnen und Patienten in Bremen, Bremerhaven und im niedersächsischen Umland mit Sicherheit spürbar werden.
Dauerhafter Inflationsausgleich statt sporadischer Hilfspakete
Der Bremer Senat unterstützt das Anliegen eines dauerhaften Inflationsausgleichs, politisch in der Verantwortung jedoch ist die Bundesregierung. Nach Ansicht der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen (HBKG) helfen aber keine sporadischen Hilfs- und Rettungspakete des Bundes mehr, sondern allein ein dauerhafter und nachhaltiger Finanzierungsmechanismus, der alle wesentlichen Kostensteigerungen angemessen ausgleicht.
Bundesregierung schaut tatenlos zu
„Die Patientenversorgung in Krankenhäusern war noch nie so bedroht wie heute. Die Inflation zwingt Standorte in die Knie und beschleunigt den kalten Strukturwandel mit unkontrollierten Klinikschließungen. Immer mehr Krankenhäuser gehen in die Insolvenz – und die Bundesregierung schaut tatenlos zu“, befürchtet Uwe Zimmer, Geschäftsführer der HBKG.
Protestveranstaltung in Hannover mit Bremer Beteiligung
Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, schließen sich die Bremer und Bremerhavener Krankenhäuser am 20. September mit den niedersächsischen Kliniken zu einer großen Protestveranstaltung in Hannover zusammen. Zeitgleich findet in Berlin die bundesweit zentrale Kundgebung der Deutschen Krankenhausgesellschaft gemeinsam mit der Berliner Krankenhausgesellschaft vor dem Brandenburger Tor statt.
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Uwe Zimmer, HBKG-Geschäftsführer
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Die Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen e. V. (HBKG) ist der Dachverband der Krankenhausträger in Bremen. Sie vertritt die Interessen von 14 öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Krankenhäusern im Land Bremen. Jährlich versorgen Bremens Kliniken stationär ca. 180.000 Patienten, auch aus dem niedersächsischen Umland. Mit einem Umsatzvolumen von 1.350 Millionen Euro und 10.800 Beschäftigten sind die Krankenhäuser einer der größten Arbeitgeber im Land
Bremen.
PRESSEMITTEILUNG
Brustkrebs- und gynäkologische Operationen auf höchstem Niveau:
Bremer Krankenhäuser legen überdurchschnittliche Qualitätsergebnisse vor
Kliniken in Bremen und Bremerhaven in der Frauenheilkunde bestens aufgestellt – Modernste Therapiemethoden und schonende Operationstechniken
(Bremen, 28.06.2023) Wie die neuen Qualitätsdaten des Bremer Krankenhausspiegels zeigen, erreichen die Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven in der Frauenheilkunde hervorragende Ergebnisse. Zahlreiche Schaubilder der Rubriken Brustkrebs- und Gynäkologische Operationen belegen, dass die auf diese Behandlungsgebiete spezialisierten Krankenhäuser im Land Bremen im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich gut abschneiden. Außerdem wurden im Krankenhausspiegel die Qualitätsergebnisse aus vielen weiteren Behandlungsgebieten von Geburtshilfe bis Hüft- und Kniegelenkersatz mit den neuesten Daten aktualisiert.
„Die aktuell im Bremer Krankenhausspiegel veröffentlichten Qualitätsdaten belegen in den Bereichen Brustkrebs-Operationen und Gynäkologische Operationen einen sehr hohen Qualitätsstandard unserer Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven. Dabei liegen wir häufig sogar über dem Bundesdurchschnitt“, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard bei der Pressekonferenz zur jährlichen Aktualisierung der Qualitätsergebnisse im Bremer Krankenhausspiegel, die bundesweit an allen Kliniken einheitlich erfasst wurden. „Im Land Bremen führen die Kliniken mit gynäkologischer Abteilung diese Operationen auf höchstem medizinischen Niveau durch. Dies ist eine sehr gute Nachricht für alle Patientinnen in Bremen, in Bremerhaven und im niedersächsischen Umland.“
Schonende Eierstock-Operationen in Bremen
So erweist sich im Bereich der gynäkologischen Operationen in den Bremer und Bremerhavener Krankenhäusern im Landesdurchschnitt bei 95,1 Prozent der Patientinnen, denen ein Eierstock entfernt wurde, dass diese Entscheidung medizinisch richtig war – denn die anschließende Gewebeuntersuchung ergab, dass tatsächlich krankhafte Zysten oder bösartige Veränderungen des entfernten Eierstocks vorlagen, was vor der Operation meist schwierig festzustellen ist. Bremen ist hier besser als die Krankenhäuser im Bundesdurchschnitt, die bei diesem Qualitätskriterium nur auf 92,6 Prozent an richtigen Entscheidungen zur Operation kommen. Ausnahmslos alle Bremer Krankenhäuser halten den bundesweit vorgegebenen Zielbereich für gute Qualität ein. Die Ovarien sollten nur in gut begründeten Fällen entfernt werden, denn ein solcher Eingriff kann sich nachteilig auf die Fruchtbarkeit der Patientinnen auswirken. Zudem steigt das Risiko für früher einsetzende Wechseljahre, Osteoporose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Brustkrebs und Demenz, wie verschiedene Studien belegen. Generell wird in Bremen bei Eierstock-Operationen schonender vorgegangenen und damit häufiger das Organ erhalten als im Bundesdurchschnitt, nämlich in 90,3 Prozent der Operationen, während auf Bundesebene bei 89,0 Prozent der Patientinnen die Eierstöcke erhalten bleiben.
Bei Brustkrebs-OPs fast immer besser als der Bundesdurchschnitt
Auch bei Brustkrebs-Operationen sind die Bremer Ergebnisse sehr erfreulich – hier schneiden die Krankenhäuser im Land bei sechs von sieben gemessenen Qualitätskriterien noch etwas besser ab als der ohnehin schon gute Bundesdurchschnitt – etwa bei der Entnahme von Brustgewebe vor der Operation mittels einer Biopsie, mit der die Brustkrebs-Diagnose abgesichert wird (bei 98,7 Prozent aller Brustkrebs-Patientinnen in Bremen und 98,1 Prozent im Bund) oder bei der Durchführung von interdisziplinären Tumor-Konferenzen für operierte Patientinnen (99,9 Prozent, Bund 99,5 Prozent). Eine Lymphknoten-Entfernung im Frühstadium der Erkrankung hingegen fand in Bremen und Bremerhaven in keinem einzigen Fall statt – eben dies ist auch die strenge bundesweite Qualitätsvorgabe. In diesem Stadium kann auf eine Entfernung verzichtet werden, weil prinzipiell ausgeschlossen ist, dass sich Tumorzellen bereits in umliegendes Gewebe abgesiedelt haben. Sie würde für die Patientinnen nur Nachteile, zum Beispiel Bewegungseinschränkungen oder eine schmerzhafte Wasseransammlung im Arm (Ödem), mit sich bringen.
Weniger Belastung für die Patientinnen
In einem späteren Erkrankungsstadium genügt es in vielen Fällen, nur den so genannten Wächter-Lymphknoten in der Achselhöhle zu entfernen und zu untersuchen. Die Untersuchung gibt Hinweise darauf, ob sich Tumorzellen über das Lymphsystem bereits im Körper ausgebreitet haben. Der Befund hat Einfluss auf die Planung der sich anschließenden Therapie. Früher wurden während der Operation oft zehn oder mehr Lymphknoten entfernt und untersucht. Studien haben jedoch gezeigt, dass die Entfernung eines Wächter-Lymphknotens in den meisten Fällen ausreichend ist. Damit wird den Patientinnen eine größere und stärker belastende Operation erspart und das Risiko für ein Lymph-Ödem verringert. In Bremer und Bremerhavener Krankenhäusern wird in 98,5 Prozent aller Fälle so verfahren, bundesweit in 97,1 Prozent.
Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Gynäkologie
Auf der Pressekonferenz informierte Dr. Sabine Riemer, Oberärztin in der Frauenklinik und im Brustzentrum des Krankenhauses St. Joseph Stift, über die Häufigkeit von Brustkrebserkrankungen und über aktuelle Entwicklungen bei Diagnose- und Therapiemethoden sowie bei Operationstechniken in der Gynäkologie: „Die Sterblichkeit bei Brustkrebserkrankungen wurde in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gesenkt. Die meisten Frauen können heute brusterhaltend operiert werden, und auch die chirurgische Entfernung der Achsel-Lymphknoten ist deutlich schonender geworden. Diese Entwicklungen zugunsten der Patientinnen konnten erreicht werden, weil aktuelle Forschungsergebnisse stetig in die Leitlinien der Fachgesellschaften einfließen und ihre Einhaltung in den zertifizierten Brustzentren dokumentiert und kontrolliert wird. In der Gynäkologie werden die offenen Bauchoperationen in hohem Maße durch laparoskopische Verfahren ersetzt. Auch hier gibt es immer mehr Zentren im onkologischen, endoskopischen und urogynäkologischen Bereich.“
Aktuelle Entwicklungen im Bereich der Brustkrebs-Therapie
Über gynäkologische Operationen, über die medikamentöse Behandlung von Brustkrebs- Erkrankungen sowie über die immer besseren Prognosen für erkrankte Patientinnen sprach Dr. Mustafa Aydogdu, Direktor der Klinik für Gynäkologie, Gynäkoonkologie und Senologie des Klinikums Bremen-Mitte: „Neben der gesetzlich verpflichtenden Erhebung von Qualitätsindikatoren, nachzulesen im Bremer Krankenhausspiegel, ist mit der freiwilligen Zertifizierung als Gynäkologisches Krebszentrum bzw. Brustzentrum durch die Deutsche Krebsgesellschaft ein zusätzliches Element der Qualitätssicherung etabliert. Dadurch sowie dank zahlreicher Innovationen im Bereich der medikamentösen Therapie hat sich die Prognose von vielen Krebserkrankungen in der Frauenheilkunde wie Unterleibskrebs und Brustkrebs deutlich verbessert. Insbesondere die aktuellen Forschungsergebnisse aus dem Bereich der genetisch bedingten Krebserkrankung, der gezielt in die Tumorzelle eingebrachten Chemotherapie und der Immuntherapie lassen uns hoffen. Auch durch die Einbindung digitaler Medien in die Therapieüberwachung wird die Qualität verbessert. Dazu wird sich das Brustzentrum des Klinikums Bremen-Mitte an einer bundesweiten Untersuchung beteiligen, bei der die Vorteile einer App zur intensiven Überwachung von Nebenwirkungen der Brustkrebstherapie erhoben werden.“
Die Einschätzung der Krankenkassen
Über die Versorgungsituation und über die Entwicklung aus Sicht der Krankenkassen berichtete Sabrina Jacob, Leiterin der Landesvertretung Bremen der Techniker Krankenkasse (TK): „Die überdurchschnittlich hohen Qualitätsergebnisse der Bremer Krankenhäuser im Bereich der Frauenheilkunde freuen uns sehr. Höchste Behandlungsqualität ist ein wertvolles Gut für die Menschen in Bremen und umzu. Um dieses hohe Level langfristig zu halten und weiterzuentwickeln, sind sowohl eine Ausschöpfung des Ambulantisierungspotenzials als auch eine weitere Spezialisierung voranzutreiben. Im Rahmen der Begleitung einer Krebserkrankung kann die Nutzung digitaler Angebote zusätzlich eine wichtige Rolle einnehmen. So bietet die Techniker Krankenkasse ihren Versicherten zum Beispiel eine Begleitung über die Living Well Clinical App, die darauf abzielt, die Lebensqualität der von einer Krebserkrankung Betroffenen zu verbessern.“
Krankenhausspiegel mit neuen Qualitätsergebnissen aus weiteren Behandlungsgebieten
Neben den Rubriken Brustkrebs-Operationen und Gynäkologische Operationen präsentiert der Bremer Krankenhausspiegel aufschlussreiche vergleichende Qualitätsergebnisse aus zahlreichen weiteren häufigen Behandlungsgebieten wie Geburtshilfe, Herzkatheter-Behandlungen, Herz-Operationen, Hüft- und Kniegelenkersatz oder Lungenentzündung in leicht verständlichen Schaubildern und Texten. Die Schaubilder werden jährlich aktualisiert und zeigen die neuesten verfügbaren Daten. Ergänzt werden sie durch Erläuterungen zu den Erkrankungen sowie den Diagnose- und Therapiemöglichkeiten des jeweiligen Behandlungsgebiets. Weitere Themen wie Schlaganfall-Versorgung, Psychische Gesundheit, Altersmedizin, Versorgung von Krebspatienten sowie ausführliche Porträts aller Krankenhäuser mit ihren aktuellen Kontaktdaten runden das Informationsangebot ab.
Umfassende Informations- und Vergleichsmöglichkeiten über die Bremer Krankenhäuser
„Den Bremer und Bremerhavener Bürgerinnen und Bürgern bietet der Krankenhausspiegel damit umfassende Informations- und Vergleichsmöglichkeiten über die Krankenhäuser in unserem Land, ihre Leistungen und ihre Behandlungsqualität“, fasst Uwe Zimmer, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen (HBKG) zusammen. „Vor einer stationären Behandlung lassen sich auf diese Weise viele Informationen gewinnen, die bei der Auswahl des passenden Krankenhauses helfen können.“ Zusätzlich bietet der Krankenhausspiegel eine gemeinsame Stellenbörse aller Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven, in der sich Interessentinnen und Interessenten auf einen Blick über die freien Stellen in den Krankenhäusern informieren können – von Medizin über Pflege, Therapie und Sozialberufe bis hin zu Technik, Verwaltung und Service.
Weitere Informationen unter: www.bremer-krankenhausspiegel.de
Pressekontakt:
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Einmalzahlungen helfen kaum: Dringend notwendig ist ein sofortiger und dauerhafter Inflationsausgleich – Heute bundesweiter Aktionstag
(Bremen, 20.06.2023) Die massiven Kostensteigerungen bei Energie, Sachkosten und Personal treiben viele Krankenhäuser immer stärker ins Minus – auch in Bremen. Aufgrund der gesetzlichen Reglementierungen können sie ihre Preise nicht einfach anpassen, wie es in der freien Wirtschaft üblich ist. Die Forderungen nach einer nachhaltigen Finanzierungsbasis blieben bei der Bundesregierung bislang ungehört – man verweist dort auf bereits geleistete Einmalzahlungen und auf die geplante Krankenhausstrukturreform. Bis diese in ein paar Jahren greift, wird es für viele Krankenhäuser jedoch zu spät sein – möglicherweise auch in Bremen. Die Kliniken fordern daher am heutigen Aktionstag „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not“ einen raschen und dauerhaften Inflationsausgleich statt Einmalzahlungen, die rasch aufgebraucht sind. Auch Bremer und Bremerhavener Krankenhäuser beteiligen sich.
Nach Prognosen der Krankenhausgesellschaft der Freien und Hansestadt Bremen (HBKG) werden die Kosten der Krankenhäuser bis 2024 im Vergleich zu 2019 um 30 Prozent steigen, während die Erlöse im gleichen Zeitraum um lediglich 17 Prozent zunehmen. In Euro und Cent bedeutet das, dass sich bis Ende dieses Jahres ein inflationsbedingtes Finanzierungsdefizit von rund 110 Millionen Euro anhäufen wird.
Energie- und Sachkosten sprunghaft gestiegen
Kostentreiber sind zum einen Strom- und Heizkosten, die im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen sind und den energieintensiven Krankenhäusern erheblichen finanziellen Mehraufwand verursachen. Zum anderen unterliegen die Sachkosten etwa für medizintechnische Geräte, Rohstoffe, Hilfsmittel und Medikamente nach wie vor einer fast zweistelligen Inflationsrate, die, so die Prognosen, vorerst auf hohem Niveau verharren wird.
Krankenhäuser bleiben auf Tariflohnerhöhungen sitzen
Zum dritten aber schlagen die Tariferhöhungen für die Beschäftigten in den Krankenhäusern erheblich zu Buche. „Wir stehen voll und ganz hinter den Tarifabschlüssen“, betont der Vorstandsvorsitzende der HBKG und Geschäftsführer des DIAKO Evangelisches Diakoniekrankenhaus, Thomas Kruse. „Unsere Beschäftigten sollen fair bezahlt werden. Sie leisten hervorragende Arbeit, sind von steigenden Lebenshaltungskosten betroffen und waren in den letzten Jahren enormen Belastungen ausgesetzt. Wir müssen außerdem angesichts des Fachkräftemangels unbedingt attraktiv bleiben als Arbeitgeber. Es kann daher nicht sein, dass wir Krankenhäuser auf einem Großteil der Tarifsteigerungen sitzen bleiben.“ Bisher werden den Krankenhäusern lediglich etwa 50 Prozent der Personalkostensteigerungen refinanziert, und dies auch nur für bestimmte Personalgruppen und Gehaltskomponenten. Notwendig ist aber ein vollständiger Ausgleich aller Tariflohnsteigerungen. Kommt dieser nicht, droht spätestens im Frühjahr 2024, wenn alle Tarifanpassungen voll wirksam werden, vielen Krankenhäusern der finanzielle Kollaps, da die Personalkosten im Schnitt über 50 Prozent der Gesamtkosten eines Krankenhauses ausmachen.
Die geplante Krankenhausreform löst das Problem der Unterfinanzierung nicht
In Berlin verweist man auf die in den vergangenen Jahren ausgezahlten Corona-Hilfen, auf die einmaligen Energiekosten- und Inflationsausgleichszahlungen – die zum Teil aber immer noch nicht vollständig bei den Krankenhäusern angekommen sind – sowie auf die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigte Krankenhausstrukturreform, die alle derzeitigen Probleme lösen soll. Für die Gesetzgebung und Umsetzung der Reform werden aber noch mindestens drei Jahre ins Land gehen. „Bis die Reform greift, werden viele Krankenhäuser schon gestorben sein, und eine Vielzahl hoch qualifizierter spezialisierter Teams wird deshalb zerfallen“, prophezeit Dr. Walter Klingelhöfer, Geschäftsführer beim Rotes Kreuz Krankenhaus Bremen und Vorstandsmitglied der HBKG. „Energiepreiskrise, Inflation und Tarifsteigerungen, alles ohne adäquate Gegenfinanzierung, hungern die Häuser aus und werden die Substanz nachhaltig beschädigen, wenn nicht kurzfristig gegengesteuert wird.“ Auf einer sich weiter verstärkenden chronischen Unterfinanzierung könne man keine Krankenhausreform aufbauen.
Versorgungseinschränkungen drohen – auch im Land Bremen
Die finanziellen Rücklagen der Krankenhausträger – Kommunen, Kirchen, Wohlfahrtsverbände und private Klinikbetreiber – sind inzwischen in vielen Fällen erschöpft. Es gibt bei zahlreichen Trägern keine Reserven mehr und könnte daher schon im nächsten Jahr verbreitet zu Personaleinsparungen oder Schließungen kommen. Versorgungseinschränkungen werden die Folge sein, die für die Bremerinnen und Bremer, für die Bremerhavenerinnen und Bremerhavener und für die niedersächsische Bevölkerung im Umland mit Sicherheit spürbar werden. Es ist nur eine Frage der Zeit. Der Bremer Senat unterstützt das Anliegen eines dauerhaften Inflationsausgleiches, aber das Land ist nicht in der Verantwortung. Die Bundesregierung ist vielmehr in der Pflicht für eine auskömmliche Finanzierungsbasis zu sorgen. Der Bund muss deshalb schnell handeln. Es helfen keine sporadischen Hilfspakete, es braucht einen dauerhaften und nachhaltigen Finanzierungsmechanismus, der alle Kostensteigerungen angemessen ausgleicht.
Höhere Vergütungen und Ausgleich der Tarifsteigerungen
Konkret fordern die Krankenhäuser rückwirkend für das laufende Jahr einen prozentualen Zuschlag auf alle Rechnungen, die sie den Krankenkassen für ihre medizinischen und pflegerischen Leistungen stellen. Für 2024 sind dann mit den Krankenkassen ganz neue, angepasste Vergütungssätze zu vereinbaren. Damit nicht die Krankenkassen, also die Beitragszahlerinnen und -zahler, diese Mehrkosten tragen müssen, ist eine entsprechende Erhöhung des Bundeszuschusses an die Krankenkassen erforderlich; hinsichtlich der Personalkosten ist ein 100-prozentiger Ausgleich der Tariflohnsteigerungen notwendig.
Bund muss sich stärker finanziell engagieren
Uwe Zimmer: „Es hilft nichts, der Bund muss sich deutlich stärker finanziell engagieren. Wir fordern dies schon seit Monaten, ja seit Jahren, und stoßen immer auf taube Ohren. Eine Krankenhausstrukturreform in ferner Zukunft wird es nicht richten – schon gar nicht jetzt, wo es schon überall brennt. Karl Lauterbach muss mit uns sprechen und nicht nur in TV-Talkrunden.“ Der Bund habe sich im Krankenhausfinanzierungsgesetz zur wirtschaftlichen Sicherung der Krankenhäuser verpflichtet, „um eine qualitativ hochwertige, patienten- und bedarfsgerechte Versorgung der Bevölkerung mit leistungsfähigen digital ausgestatteten, qualitativ hochwertig und eigenverantwortlich wirtschaftenden Krankenhäusern zu gewährleisten“. Diese Verpflichtung dürfe er nicht länger mit Hilfe von Einzelaktionen und Trostpflastern umgehen, sondern müsse ihr nachhaltig und dauerhaft nachkommen. – Ein eiskalter Strukturwandel durch Insolvenzen der deutschen Krankenhäuser kann nicht das politische Ziel sein.
Aktionstag auch in Bremen
Am bundesweiten Aktionstag „Alarmstufe rot: Krankenhäuser in Not“ der Deutschen Krankenhausgesellschaft beteiligen sich bundesweit zahlreiche Krankenhäuser. Auch in Bremen und Bremerhaven gibt es mehrere lokale Aktionen in den Krankenhäusern. In Berlin findet eine zentrale Kundgebung statt, auf der, passend zum Motto „Eiskalter Strukturwandel“, Eis am Stiel verteilt wird. Ergänzt werden die Live-Aktionen durch eine Online- und Social Media-Kampagne.
Rückfragen an:
Thomas Kruse, Vorsitzender der HBKG;
Uwe Zimmer, HBKG-Geschäftsführer;
Tel.: 0421 – 24 10 20;
E-Mail: kruse@hbkg.de; zimmer@hbkg.de
Die HBKG ist der Dachverband der Krankenhausträger in Bremen. Sie vertritt die Interessen von 14 öffentlichen, freigemeinnützigen und privaten Krankenhäusern im Land Bremen. Jährlich versorgen Bremens Kliniken stationär ca. 180.000 Patienten, auch aus dem niedersächsischen Umland. Mit einem Umsatzvolumen von 1.400 Millionen Euro und 11.600 Beschäftigten sind die Krankenhäuser einer der größten Arbeitgeber im Land Bremen.
(Bremen, 23.09.2022) Den Krankenhäusern im Land Bremen steht finanziell das Wasser buchstäblich bis zum Hals. Es fehlen bis Ende 2023 insgesamt mindestens 143 Millionen Euro. Ursache sind die exorbitanten Preissprünge insbesondere bei Energie und medizinischen Produkten sowie bei den Sach- und Personalkosten. Auf der anderen Seite können die Krankenhäuser ihre Einnahmen nicht wesentlich steigern, denn die Preise für Behandlungen sind gesetzlich reglementiert. Die Schließung dieser enormen Lücke zwischen Ausgaben und Einnahmen mit eigenen Mitteln ist nicht einmal annähernd möglich. Ohne unverzügliche finanzielle Hilfe der Bundesregierung drohen daher Entlassungen von Personal und die Schließung von Krankenhäusern.
„Wir benötigen jetzt so schnell wie möglich einen Inflationsausgleich. Die Krankenhäuser geraten so tief in die roten Zahlen, dass noch in diesem Jahr die Schließung von Krankenhäusern droht. Und damit ist die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Bremen, in Bremerhaven und auch im Umland im Kern gefährdet“, sagt Thomas Kruse, Vorsitzender der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen e.V. (HBKG).
Krankenhäuser können gestiegene Kosten nicht ausgleichen
Den Krankenhäusern in ganz Deutschland macht die Teuerung besonders zu schaffen, da sie die Mehrkosten nicht weitergeben können, wie es ansonsten in der Wirtschaft üblich ist. Der Hintergrund: Die Vergütungen der Krankenkassen, die den Betrieb der Krankenhäuser finanzieren, sind vom Gesetzgeber so streng reglementiert, dass sie für die Krankenhäuser keine Möglichkeit bieten, die tatsächlichen Preissteigerungen voll zu refinanzieren – eine Situation, die die Krankenhäuser an den Rand der Zahlungsunfähigkeit bringt. In der Konsequenz bleibt ihnen nur die Möglichkeit, die hohen Verluste durch Personalabbau zu begrenzen. Als Folge ist mit Bettensperrungen, der Schließung einzelner Stationen und schlimmstenfalls sogar mit der Schließung ganzer Krankenhäuser zu rechnen. Auch Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard ist sich der Gefahr bewusst: „Nicht erst in der Corona-Pandemie haben die Krankenhäuser in Bremen gezeigt, dass sie ein Rückgrat in der gesundheitlichen Versorgung in unserem Bundesland darstellen. Allerdings hat die Pandemie die Krankenhäuser bereits massiv belastet. Jetzt rollt die nächste Herausforderung auf die Krankenhäuser zu und bedroht ihre Existenz. Das dürfen wir nicht hinnehmen. Der Bund muss endlich handeln und die Krankenhäuser finanziell unterstützen und entlasten. Dafür habe ich mich bereits im Rahmen der Gesundheitsministerkonferenz eingesetzt und das werde ich auch weiterhin tun. Ich stehe eng an der Seite der HBKG und unserer Bremer Krankenhäuser!““.
Krankenhäuser werden mit Kostensteigerungen allein gelassen
„Ohne finanzielle Hilfe durch die Bundesregierung wird es zu wirtschaftlich bedingten Abteilungs- und Krankenhausschließungen kommen. Aber das kann man den Menschen gerade jetzt vor der nächsten Corona-Welle im Herbst und Winter doch nicht zumuten“, beschreibt Heike Penon, stellvertretende HBKG-Vorsitzende und Geschäftsführerin für den Bereich Finanzen des Klinikverbunds Gesundheit Nord, die Lage und sie fordert: „Wir dürfen mit den gestiegenen Kosten nicht mehr allein gelassen werden.“
Der Bund zahlt keine Corona-Hilfen mehr an die Krankenhäuser
Mehr als zwei Jahre Pandemie haben die Krankenhäuser wirtschaftlich und personell bereits auf extreme Weise belastet. Die zu erwartende nächste Infektionswelle wird die Krankenhäuser wieder verstärkt fordern. Aber auch hier werden die Krankenhäuser allein gelassen, denn Ende Juni sind alle Corona-Hilfen des Bundes für die Krankenhäuser ausgelaufen. Es gibt derzeit keine Bundesmittel, um den Mehraufwand für Hygiene, Isolierung und Behandlung zu refinanzieren. Zu all diesen Herausforderungen kommt nun noch die Inflation hinzu, verschärft durch besonders stark gestiegene Energiepreise, die die sehr energieintensiven Krankenhäuser besonders treffen.
Inflationsausgleich für Krankenhäuser wäre unbürokratisch umsetzbar
„Andere energieintensive Unternehmen werden vom Staat mit Hilfen in Milliardenhöhe gestützt. Warum also nicht auch die Krankenhäuser, die doch als systemrelevant eingestuft worden sind?“ fragt Walter Eggers, Geschäftsführer des DIAKO. Ein solcher Inflationsausgleich wäre nach Auffassung der Krankenhäuser sehr einfach und unbürokratisch, nämlich in Form eines Inflationsaufschlags auf die Krankenhausrechnungen. Diese Mehrkosten dürften aber nicht bei den Krankenkassen hängen bleiben, sondern sollten vom Bund in Form eines höheren Zuschusses für die Krankenkassen übernommen werden.
Bundesgesundheitsminister gefährdet Patientenversorgung
Die Bundesregierung hat diesen kurzfristig und dringend erforderlichen Inflationsausgleich bisher jedoch verweigert. „Gesundheitsminister Karl Lauterbach talkt in allen Medien über die verheerenden Auswirkungen von Corona und lässt gleichzeitig die Krankenhäuser bei der existenziellen Bedrohung durch die Inflation im Stich. Er gefährdet damit auf fahrlässige Weise die stabile Gesundheitsversorgung von Patienten und Patientinnen“, kritisiert Torsten Jarchow, Geschäftsführer des St. Joseph Stift.
Versorgungslücken im Land Bremen werden ab Herbst deutlich spürbar
Uwe Zimmer, Geschäftsführer der HBKG ergänzt: „Herr Lauterbach hat seit seinem Amtsantritt die berechtigten Anliegen der Krankenhäuser, ihrer Beschäftigten und auch der Patienten ignoriert. Wenn er als verantwortlicher Bundesminister jetzt nicht handelt, übernimmt er durch seine Untätigkeit die Verantwortung für Krankenhausschließungen, Wartelisten und überfüllte Notaufnahmen. Die Lücken in der Versorgung werden spätestens im Herbst und besonders im kommenden Jahr für die Menschen auch hier im Land Bremen deutlich spürbar werden.“
Rückfragen an:
Uwe Zimmer, HBKG-Geschäftsführer; Tel.: 0421 – 24 10 20; E-Mail: zimmer@hbkg.de
Den Krankenhäusern im Land Bremen steht finanziell das Wasser bis zum Hals. Es fehlen bis Ende 2023 insgesamt 143 Mio. Euro. Schuld sind die aktuellen exorbitanten Preissprünge insbesondere bei Energie und Medizinischem Sachbedarf und in Folge bei allen Sach- und Personalkosten. Die Krankenhäuser sind gesetzlich budgetiert und können aus eigener Kraft diese enorme Unterdeckung nicht ausgleichen. Wenn die Bundesregierung nicht sofort handelt, drohen Entlassungen und Insolvenzen. Die HBKG fordert daher einen wirksamen gesetzlichen Inflationsausgleich.
Den Krankenhäusern macht die aktuelle Teuerung besonders zu schaffen, da sie die Mehrkosten nicht weitergeben können, wie es ansonsten in der Wirtschaft üblich ist. Der Hintergrund: Die Vergütungen der Krankenkassen, die den Betrieb der Krankenhäuser finanzieren, sind vom Gesetzgeber so streng limitiert, dass sie für die Krankenhäuser keine Möglichkeit bieten die tatsächlichen Preissteigerungen voll zu refinanzieren. In der Konsequenz bleibt den Kliniken nur die Möglichkeit, sich auftürmende Verluste durch Personalabbau zu begrenzen. Damit gehen dann in der Regel auch Bettensperrungen und schlimmstenfalls sogar Standortschließungen einher. Die Lücken in der Versorgung werden im Herbst und im kommenden Jahr für die Menschen auch hier im Land Bremen spürbar werden.
Deshalb schließen sich die Krankenhäuser der Kampagne der Deutschen Krankenhausgesellschaft an. Nähere Informationen dazu finden Sie unter: www.dkgev.de
Unterstützen Sie die Krankenhäuser mit Ihrer Stimme!
Unterschreiben Sie die Petition an den Deutschen Bundestag:
Nähere Informationen dazu finden Sie hier:
https://www.openpetition.de/petition/seite2/alarmstufe-rot-krankenhaeuser-in-gefahr
Am 23.09.2022 findet eine öffentliche Pressekonferenz dazu zwischen 10 und 13 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz am Hauptbahnhof in Bremen statt.
Weitere Informationen dazu und zum Fortgang der Kampagne folgen in den nächsten Tagen.
13.07.2022
Jürgen Scholz nach 30 Jahren feierlich in den Ruhestand verabschiedet - Politische Maßnahmen zur dringenden Entlastung und Zukunftssicherung der Krankenhäuser gefordert.
Auf der gestrigen Mitgliederversammlung der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen (HBKG) haben die Krankenhäuser im Land Bremen die Bundesregierung nachdrücklich aufgefordert, endlich grundlegende Entscheidungen zur Entlastung und Zukunftsentwicklung der Krankenhäuser anzugehen. Im Rahmen der Veranstaltung wurde der Geschäftsführer des Klinikums Bremerhaven Reinkenheide, Dipl.-Kfm. Thomas Kruse, einstimmig als neuer Vorsitzender der HBKG gewählt. Er tritt die Nachfolge von Dipl.-Kfm. Jürgen Scholz an, der nach 30 Jahren an der Spitze der HBKG in den Ruhestand verabschiedet wurde.
Die extrem angespannte wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser lässt keine Zeit mehr zum Zaudern, die Krankenhäuser brauchen Entscheidungen jetzt - das war der zentrale Punkt der Diskussionen auf der Festveranstaltung, an der auch der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Dr. Gerald Gaß, teilnahm. Es drohe ein weiterer heißer Herbst und Winter mit erhöhten Anforderungen an die Beschäftigten. ,,Wir brauchen jetzt dringend eine ausreichende Absicherung der pandemiebedingten Lasten und einen Ausgleich der historisch hohen Inflationsrate sowie der Kosten durch die Tarifabschlüsse, um die Krankenhausbetriebe wirtschaftlich zu stabilisieren", so Dr. Gaß.
Darüber hinaus sollten noch in diesem Jahr die drängenden Fragen für eine Krankenhausreform, die vom Bund initiiert und von den Ländern mitgetragen wird, gesetzgeberisch auf den parlamentarischen Weg gebracht werden. Dazu gehörten die Verbesserung der Vorhaltefinanzierung, die Ermöglichung der längst überfälligen Ambulantisierung in den Krankenhäusern durch das Instrument der Hybrid-DRGs, eine Reform der ambulanten Notfallversorgung und die ausreichende Finanzierung der Pädiatrie. "Zu allen Fragen liegen klare umsetzbare Vorschläge der Krankenhäuser auf dem Tisch des Bundesgesundheitsministers", betonte Dr. Gaß. ,,Wir brauchen nur endlich zielgerichtete Entscheidungen."
Als wenig hilfreich wird es angesehen, wenn der Minister, statt der wirtschaftlichen Notlage der Krankenhäuser entgegenzutreten, neue Kürzungen wegen angeblicher Doppelfinanzierung in der Pflege in den Raum stellt. Besser wäre es, die Zukunft der Pflege durch die Einführung einer Pflegepersonalregelung 2.0 zu sichern, wie sie dem Gesundheitsministerium bereits vor Monaten von der DKG, dem Deutschen Pflegerat und ver.di vorgelegt wurde.
"Es geht um die Zukunft unserer Krankenhäuser", stellte der neue Vorsitzende des Vorstands der HBKG, Thomas Kruse, klar. "Nur wenn die Rahmenbedingungen stimmen, können sie weiterhin auf dem Arbeitsmarkt attraktiv bleiben und auch morgen noch eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung anbieten." In seinem Vortrag mahnte er außerdem eine bedarfsgerechte Aufstockung der Investitionsmittel durch das Land Bremen an, damit die gemeinsam von Krankenhäusern, Land und weiteren Beteiligten gefundenen Lösungen für die zukünftige Ausgestaltung der Krankenhauspläne auch finanziell umgesetzt werden können.
Auf der Mitgliederversammlung der HBKG wurde turnusgemäß für die nächsten zwei Jahre ein neuer Vorstand gewählt und Jürgen Scholz nach 30 Jahren im Vorsitz des Vorstands feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Er hatte 1985 im Krankenhaus St. Joseph-Stift das Ami des Verwaltungsdirektors übernommen und war 1992 erstmals zum Vorsitzenden des Vorstandes der HBKG gewählt worden. Die Krankenhäuser im Land Bremen würdigten auf der öffentlichen Festveranstaltung, an der viele Gäste aus dem Gesundheitswesen der Freien Hansestadt teilnahmen, sein langjähriges Engagement. Scholz habe sich wie kaum ein anderer für die Belange der Krankenhäuser im Land Bremen eingesetzt und sich immer die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten und die Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zum Ziel gesetzt.
Sein Nachfolger als Vorsitzender des Vorstands, Thomas Kruse, verfügte bereits über langjährige Erfahrung im Krankenhausmanagement, bevor er im Oktober 2012 zum kaufmännischen Geschäftsführer des Klinikums Bremerhaven Reinkenheide berufen wurde. Seit dieser Zeit ist er Mitglied des Vorstandes der HBKG.
Im Amt der stellvertretenden Vorsitzenden des Vorstands wurde Heike Penon ebenfalls einstimmig bestätigt. Sie ist seit 2019 kaufmännische Geschäftsführerin der Gesundheit Nord und gehört seit 2020 dem Vorstand der HBKG als stellvertretende Vorsitzende an.
29.06.2022
Neue Schwerpunkt-Rubrik im Bremer Krankenhausspiegel informiert laienverständlich über
Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie
Wo finde ich im Falle einer psychischen Krise oder Erkrankung welche Beratungs-, Hilfs- und Behandlungsangebote in Bremen und Bremerhaven für mich oder meine Angehörigen? Eine schnelle und übersichtliche Antwort gibt jetzt der Bremer Krankenhausspiegel mit seiner neuen Rubrik „Psychische Gesundheit“. Hier finden Interessierte alle wichtigen Informationen über das Leistungsangebot der Krankenhäuser im Land in den Bereichen Psychiatrie, Psychosomatik sowie Kinder- und Jugendpsychiatrie. Von den Sozialpsychiatrischen Diensten als
erste Anlaufstellen bis hin zur stationären Behandlung werden sämtliche Angebote aufgeführt und ausführlich beschrieben. Die neue Rubrik ergänzt den Krankenhausspiegel, der außerdem aktualisierte Qualitätsergebnisse aus zahlreichen weiteren Behandlungsgebieten von Geburtshilfe bis Hüft- und Kniegelenkersatz veröffentlicht.
Kernstück der neuen Rubrik „Psychische Gesundheit“ im Bremer Krankenhausspiegel ist eine interaktive Karte des Landes Bremen, auf der alle Standorte von Beratungs-, Hilfs- und Behandlungsangeboten der Krankenhäuser im Land eingezeichnet sind. „Die Karte bietet einen vollständigen Überblick über das vielfältige Angebot der Krankenhäuser“, erläuterte Uwe Zimmer, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen e.V. (HBKG), bei der Vorstellung der neuen Schwerpunktrubrik. „Dieses Angebot umfasst nicht nur die Psychiatrie im engeren Sinne, sondern auch die Psychosomatik, die Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie die Psychotherapie, die in allen Bereichen eine gleichermaßen wichtige Rolle spielt.“ Außerdem würden die Krankenhäuser im Land eine sehr differenzierte Versorgung anbieten – sie reicht von den Sozialpsychiatrischen Diensten, die von den Kliniken an mehreren dezentralen Beratungsstandorten betrieben werden, über Institutsambulanzen, Tageskliniken und häusliche Versorgung bis hin zur vollstationären Behandlung, also dem längeren Klinikaufenthalt.
Vier psychiatrische Kliniken im Bundesland
„Das Versorgungsangebot in unserem Bundesland ist sehr gut und wird daher auch von unseren niedersächsischen Nachbarn mitgenutzt“, bestätigte die Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz Claudia Bernhard bei der Pressekonferenz. „Vier starke Kliniken im Land – die Kliniken Bremen-Ost und Bremen-Nord, das AMEOS Klinikum Bremen sowie das Klinikum Bremerhaven Reinkenheide – bieten eine hochkompetente dezentrale, mehrstufige und patientennahe Versorgung sowohl in der Erwachsenenpsychiatrie als auch in der Kinder- und Jugendpsychiatrie sowie in der Psychosomatik.“
Dreizehn verschiedene Standorte bieten Hilfe, Beratung und Behandlung
Die neue interaktive Karte im Krankenhausspiegel bestätigt dies: Insgesamt neun Standorte in Bremen sowie vier in Bremerhaven bieten Menschen mit psychischen Belastungen, Störungen oder Erkrankungen Hilfe. Durch verschiedene Symbole ist gekennzeichnet, ob sich das jeweilige Angebot an Erwachsene oder an Kinder und Jugendliche oder an psychosomatische Patientinnen und Patienten richtet. Zusätzlich lässt sich durch unterschiedliche Farben sofort erkennen, was an dem Standort genau geboten wird: ambulante Hilfe wie Sozialpsychiatrische Beratungsstellen, Institutsambulanzen oder das besondere Bremer Modell BravO („Bremen ambulant vor Ort“), teilstationäre Angebote wie Tageskliniken oder eine vollstationäre klinische Versorgung mit psychiatrischer Notaufnahme. Beim Klicken oder Berühren eines Standorts werden alle wichtigen Angaben zu diesem Standort eingeblendet, also welche Versorgungsangebote für welche Patientengruppen dort bestehen, Kontaktmöglichkeiten, gegebenenfalls Sprech- oder Öffnungszeiten sowie die wichtigsten Beratungsund Behandlungsschwerpunkte des jeweiligen Standorts. „So kann jede und jeder Hilfesuchende sofort erkennen, wo im näheren Umkreis welche psychiatrischen bzw. psychosomatischen Hilfsangebote zu finden sind“, stellt Uwe Zimmer fest. „Eine solche einfache und dennoch ausführliche Übersicht gibt es für das Land Bremen bisher nicht. Hier setzt der Bremer Krankenhausspiegel erneut Maßstäbe.“
Schaubilder mit vielen weiteren Daten und Informationen
In mehreren Schaubildern zeigt die neue Rubrik des Krankenhausspiegels außerdem, wie viele Patientinnen und Patienten im Jahr 2020 in den vier psychiatrischen Kliniken, der psychosomatischen Klinik und der kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik im Land Bremen stationär behandelt wurden. Weitere Schaubilder geben Auskunft darüber, wie hoch die prozentualen Anteile an Patienten mit verschiedenen psychischen Erkrankungen wie Sucht, Depression, Demenz oder Neurosen in den einzelnen Kliniken sind, wie lange die Patienten dort durchschnittlich wegen einer dieser Erkrankungen stationär aufgenommen werden und wie hoch die Anteile an ärztlichem, pflegerischem und therapeutischem Personal in den einzelnen Kliniken sind. So können sich Interessierte ein Bild über die Behandlungsschwerpunkte und die personelle Ausstattung der Kliniken im Bereich der psychischen Gesundheit machen.
Schnelle Hilfe für Menschen in akuten psychischen Krisen
Darüber hinaus gibt es für Menschen, die sich in einer akuten psychischen Krise befinden oder Suizidgedanken haben, die zentrale Seite „Hilfe und Beratung bei Krisen“. Hier sind alle Anlaufadressen und telefonischen Krisenberatungen von den Sozialpsychiatrischen Diensten über die Nachtcafés bis hin zu den Notaufnahmen der Kliniken zusammengefasst. Diese Seite ist auch direkt von der Startseite des Bremer Krankenhausspiegels erreichbar. Sie war in etwas anderer Form auch bisher schon im Krankenhausspiegel zu finden und seit Jahren die meistaufgerufene Seite.
Psychische Erkrankungen nehmen weiter zu
Die häufigen Aufrufe bestätigen einen Trend: „Psychische Erkrankungen nehmen in den letzten Jahren kontinuierlich zu; dies verdeutlichen uns auch die steigenden Verordnungen von Antidepressiva, die höheren Kosten in der stationären Versorgung und die zunehmende Zahl der krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeitstage“, berichtete Sabrina Jacob, Leiterin der TK-Landesvertretung Bremen. „Im Fünf-Jahres-Vergleich stieg die Anzahl der Fehltage aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen um 31 Prozent. Die Antwort auf den steigenden Versorgungsbedarf kann aber nicht automatisch der stationäre Aufenthalt sein. Die Einbeziehung auch ambulanter Angebote im Krankenhausspiegel ermöglicht einen niedrigschwelligen Zugang, der notwendige Krankenhausaufenthalte bestenfalls im Vorfeld vermeiden kann.“
Situation der Erwachsenenpsychiatrie im Land Bremen
Über die Versorgungssituation und aktuelle Entwicklungen in der Erwachsenenpsychiatrie, -psychosomatik und -psychotherapie sprach die Leitende Oberärztin der AMEOS Klinik Bremen Birgit Nowak auf der Pressekonferenz: „Angesichts der steigenden Fallzahlen von psychischen Krisen und Krankheiten in unserer Gesellschaft halten wir als Antwort auf den zunehmenden Bedarf ambulant, teilstationär und stationär ein vielfältiges, fachlich differenziertes Therapieangebot bereit, welches hohe Standards erfüllt, kontinuierlich weiterentwickelt und individuell an die persönliche Situation unserer Patientinnen und Patienten angepasst wird.“
Situation der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Land Bremen
Den Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie vertrat Dr. Marc Dupont, Chefarzt der Klinik für Kinderund Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik am Klinikum Bremen-Ost: „Im Bundesland Bremen liegt die Armutsgefährdungsquote für Kinder und Jugendliche bei über 40 Prozent. Sie ist mit Abstand am höchsten in Deutschland und während der Pandemie weiter angestiegen. Armut ist ein Risiko für und oft Folge von psychischer Erkrankung. Trotz massiver Unterfinanzierung versucht die Bremer Kinder- und Jugendpsychiatrie mit Phantasie, guter Vernetzung, Niedrigschwelligkeit und gezielten Spezialangeboten wie einer neu eröffneten Adoleszenten-Station, dieser Entwicklung zu begegnen“.
Krankenhausspiegel mit neuen Qualitätsergebnissen aus weiteren Behandlungsgebieten
Die neue Rubrik „Psychische Gesundheit“ erweitert den Bremer Krankenhausspiegel, der aufschlussreiche vergleichende Qualitätsergebnisse aus häufigen Behandlungsgebieten wie Geburtshilfe, Gynäkologische Operationen, Herzkatheter-Behandlungen, Hüft- und Kniegelenkersatz oder Lungenentzündung in leicht verständlichen Schaubildern und Texten veröffentlicht. Die Schaubilder werden jährlich aktualisiert und zeigen die neuesten verfügbaren Daten. Ergänzt werden sie durch Erläuterungen zu den Erkrankungen sowie den Diagnose- und Therapiemöglichkeiten des jeweiligen Behandlungsgebiets. Weitere Themen wie Schlaganfall- und Schwerverletzen-Versorgung, Altersmedizin, Befragungsergebnisse zur Patientenzufriedenheit sowie ausführliche Porträts aller Krankenhäuser mit ihren aktuellen Kontaktdaten runden das Informationsangebot ab.
Umfassende Informations- und Vergleichsmöglichkeiten über die Bremer Krankenhäuser
Den Bürgerinnen und Bürgern bietet der Krankenhausspiegel damit umfassende Informations- und Vergleichsmöglichkeiten über die Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven, ihre Leistungen und ihre Behandlungsqualität. Vor einem Krankenhausaufenthalt etwa lassen sich so viele Informationen gewinnen, die bei der Auswahl helfen können. Zusätzlich bietet der Krankenhausspiegel eine gemeinsame Stellenbörse aller Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven, in der sich Interessentinnen und Interessenten auf einen Blick über die freien Stellen in den Krankenhäusern informieren können – von Medizin über Pflege, Therapie und Sozialberufe bis hin zu Technik, Verwaltung und Service.
Weitere Informationen unter: www.bremer-krankenhausspiegel.de
Bremen, 14.07.2021
Im Diskussionsforum der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen (HBKG) zum Thema:
„Modernisierung der Krankenhauslandschaft in einem vernetzten Gesundheitssystem – Reformbedarf für einen gezielten Strukturwandel“ wurden am Nachmittag des 13.07.2021 intensiv die Zukunftsfragen im Dialog zwischen Verantwortlichen in den Krankenhäusern und der Politik debattiert.
Die ersten Antworten der Krankenhäuser auf die entscheidenden Zukunftsfragen stellte der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Herr Ingo Morell vor. Die Perspektive des Landes Bremen wurde von Senatorin Claudia Bernhard referiert. Anschließend diskutierten die Vertreter-innen der politischen Parteien über die Perspektiven nach der Bundestagswahl.
Der Vorsitzende der HBKG, Herr Dipl.Kfm. Jürgen Scholz wies zu Beginn der Veranstaltung auf die vielen Jahren bestehende Kostenschere im Vergütungssystem hin, da noch immer die allgemeinen jährlichen Personalkostensteigerungen nicht ausreichend finanziert werden und die Kosten allen Krankenhäusern daher den Erlösen immer weiter davonlaufen.
Attraktive Arbeitsplätze erfordern ausreichend Personal und gute Vergütungen. Jedes Krankenhaus würde dies ermöglichen, wenn eine Refinanzierung dafür auch sichergestellt wäre.
Ebenso werden die Investitionen, um die Krankenhäuser leistungsfähig und wirtschaftlich betreiben zu können, noch immer nicht ausreichend von den Ländern zur Verfügung gestellt. Dieses Problem kann nur vom Bund und den Ländern gemeinsam gelöst werden.
Die Notwendigkeit eines gut funktionierenden Gesundheitssystems für die Gesellschaft wurde während der Pandemie von allen erkannt und es wurden auch die Schwächen offenkundig, die zu beheben sind.
Ein großer Reformstau hat sich so seit Jahren im Krankenhauswesen in Deutschland und im Land Bremen aufgebaut. Die Politik der vergangenen Jahre verfolgte die Strategie des „kalten Strukturwandels“: Der Markt bereinigt sich von allein aufgrund finanzieller Zwänge und bürokratischen Overkills.
Die Pandemie hat jedoch deutlich gemacht, wie wichtig Krankenhäuser für die verlässliche medizinische Versorgung der Bevölkerung sind und wo die Schwachstellen im System liegen.
Bund und Länder müssen ihre politische Verantwortung aktiver als bisher wahrnehmen und nach der Bundestagswahl tragfähige künftige Versorgungsstrukturen entwickeln – gemeinsam mit den Krankenhäusern und nicht, wie bisher, einfach über diese hinweg.
Auf den Prüfstand gehören Finanzierung, Personalausstattung, Kontrollbürokratie und die Stellung der Krankenhäuser im deutschen Gesundheitssystem insgesamt.
Vor dem Hintergrund des zunehmenden Ärztemangels im ländlichen Raum müssen ambulante und stationäre Versorgung neu gedacht und stärker zusammengeführt werden, etwa in Form von regionalen Versorgungsnetzwerken – gerade auch für das weite Bremer Einzugsgebiet.
Alle diese Fragen wurden in einer Podiumsdiskussion mit:
Frau Doris Achelwilm, MdB (Die LINKE)
Frau Ilona Osterkamp-Weber, MdBü (Bündnis 90/ Die Grünen),
Herr Thomas Röwekamp, MdBü (CDU),
Herr Dr. Volker Redder, MdBü (FDP),
Frau Sarah Ryglewski, MdB, Staatssekretärin im BM der Finanzen (SPD)
intensiv diskutiert.
Anbei senden wir Ihnen einen Link, mit dem Sie das Video des Livestream herunterladen können, um sich noch einmal die Höhepunkte der Veranstaltung in Ruhe anzusehen:
Sollten Sie noch Fragen dazu haben, kontaktieren Sie gerne unseren Geschäftsführer, Herrn Uwe Zimmer per Mail: zimmer@hbkg.de oder telefonisch: 0421 - 241020
Bürokratieflut, Rechtsunsicherheit bei dringend notwendigen Investitionen zur Modernisierung sowie Versorgungslücken drohen – Patienten werden zunehmend nach Niedersachsen ausweichen müssen
(Bremen, 03.09.2020) Mit dem neuen Bremischen Krankenhausgesetz, über das die zuständige Deputation am 8. September entscheiden soll, werden insbesondere die Investitionen des Landes in die Krankenhäuser neu geregelt. Nach Auffassung der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen (HBKG) allerdings in einer Form, die zu überbordender Bürokratie und großer Rechtsunsicherheit für die Krankenhäuser führen und damit deren dringende Modernisierung stark verzögern wird. Zudem verschärft das neue Gesetz die Reglementierungen für den Betrieb der Krankenhäuser weiter deutlich, zumal das bestehende Bremische Krankenhausgesetz bereits die meisten Vorschriften aller Bundesländer enthält. Zukünftig drohen eine weitere Verschärfung der Wettbewerbsnachteile zu Niedersachsen, eine Abwanderung von Angeboten und damit eine Verlagerung von Patientenversorgung. Die Funktion der Krankenhausversorgung im Land Bremen als medizinisches Oberzentrum auch für das Umland wird nachhaltig geschwächt. Arbeitsplätze werden abwandern.
Seit vielen Jahren schon weisen die Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven darauf hin, dass die Investitionen für die Modernisierung oder den Ausbau von Krankenhäusern, zu denen das Land gesetzlich verpflichtet ist, viel zu gering sind. Sie liegen bei etwa 40 Millionen Euro jährlich, nach Berechnungen unabhängiger Institute ist aber eine Investitionsförderung in Höhe von 80 Millionen Euro bedarfsnotwendig. So ist im Koalitionsvertrag auch festgelegt worden, die Mittel für die Investitionen zu verdoppeln. Allerdings bleiben die Mittel für 2020 zunächst auf dem bisherigen unzureichenden Niveau eingefroren. Statt mehr zu investieren, wird durch das neue Gesetz die Verteilung der Mittel sogar zusätzlich bürokratisiert.
Investitionsfinanzierung: Mehr Bürokratie statt mehr Investitionen!
Das neue Krankenhausgesetz will nun die Investitionsfinanzierung komplett neu regeln: Eine jährliche Investitionspauschale soll nach einem bestimmten Schlüssel auf alle Krankenhäuser verteilt werden, der vom unabhängigen Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) entwickelt wurde. Reichen diese Mittel aufgrund des seit Jahren bestehenden Investitionsstaus nicht aus, kann ein Krankenhaus einen Zuschlag beantragen. Insgesamt ist dieses System sachgerecht und es finanziert alle notwendigen Investitionen, soweit genügend Mittel bereitgestellt werden. Gleichzeitig sieht das Gesetz aber neben dieser Pauschalförderung zusätzlich eine Einzelförderung von Investitionsvorhaben vor. „Hier wird mit dem neuen Gesetz ein bürokratischer Wirrwarr an Antrags- und Bewilligungsverfahren kreiert“, bemängelt HBKG-Geschäftsführer Uwe Zimmer. „Bislang mussten nur größere Investitionen beantragt werden. Jetzt muss im Prinzip jeder neue Bürostuhl in ein langwieriges Genehmigungsverfahren. Allerdings ist nach wie vor keine definitive Freigabe der Mittel vorgesehen, so dass lediglich unnötige Bürokratie entsteht.“ Welche Investitionen als Einzelförderung eingestuft werden, bleibt der Willkür der Behörden überlassen. So drohen langwierige, teure Rechtsstreitigkeiten zwischen Behörde und Krankenhäusern darüber, welche Investitionen pauschal oder einzeln zu fördern sind. Dadurch wird es zu Verzögerungen der dringend notwendigen Modernisierungen kommen.
Krankenhausplanung: Ärztekammer bestimmt die Versorgungsaufträge durch die Hintertür
Das Land Bremen hat die Krankenhausversorgung sicherzustellen. Doch mit dem neuen Gesetz wird die organisierte Ärzteschaft zum bestimmenden Faktor für den Zuschnitt der Fachabteilungen. Statt eine aktive Rolle in der Planung zu übernehmen und die zukünftigen Angebote der Krankenhäuser bedarfsgerecht weiterzuentwickeln, wird diese staatliche Hoheitsaufgabe zunehmend an die Ärztekammer delegiert, die über die strukturellen Vorgaben und Abgrenzungen der Versorgungsaufträge bestimmt. Die Ärztekammer verschärft seit Jah-ren diese Vorgaben und Voraussetzungen, ohne sich um die Realisierung und Finanzierung kümmern zu müssen. „Auf diese Weise besteht zunehmend die Gefahr, dass Leistungen nicht mehr angeboten werden können und ins niedersächsische Umland verlagert werden, wo diese Vorgaben nicht gelten“, kritisiert Uwe Zimmer. „Das Land sollte seine Planungsho-heit nicht in fremde Hände geben. Das macht kein anderes Bundesland. Krankenhausplanung ist Ländersache und muss es bleiben. Die Aussage der senatorischen Behörde, dass man eine aktivere Krankenhausplanung wolle, wird so zum Lippenbekenntnis.“
Abwanderung von Leistungsangeboten und Arbeitsplätzen nach Niedersachsen
Die bisherige Bürokratisierung durch das bestehende Krankenhausgesetz hat schon zu einem erheblichen Standortnachteil und zu massiven finanziellen Einbußen für die Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven geführt. Mit dem zusätzlichen Paragraphendschungel in der Neufassung des Gesetzes wird diese Entwicklung weiter beschleunigt. Da jegliche Ge-genfinanzierung fehlt und die unzureichende Investitionsfinanzierung fortgesetzt wird, geht diese Bürokratisierung einseitig zu Lasten der Patientenversorgung.
Das Ausmaß der Bürokratisierung zeigt sich schon daran, dass 17 Rechtsverordnungen vorgesehen sind, um das Gesetz zu konkretisieren. Ein Gesetz, das nicht die Anforderungen der Krankenhäuser berücksichtigt, kann auch nicht den Patientinnen und Patienten dienen.
Soweit vor diesem Hintergrund Diagnose- und Behandlungsangebote in niedersächsische Krankenhäuser abwandern, gehen qualifizierte Arbeitsplätze in Bremen und Bremerhaven verloren. Die Funktion der Krankenhausversorgung im Land Bremen als medizinisches Oberzentrum auch für das Umland wird nachhaltig geschwächt.
Es gibt noch eine Fülle anderer Punkte im geplanten Bremischen Krankenhausgesetz, die die Krankenhäuser vor Probleme stellen. Die HBKG als Vertreterin der Krankenhäuser im Land Bremen hat im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens dazu viele Änderungsanträge und Vorschläge eingebracht. Kaum etwas davon wurde bisher berücksichtigt. Dabei geht es in dem Gesetz nicht allein um die Zukunft der Krankenhäuser, sondern vor allem auch um die zukünftige Versorgung der Patientinnen und Patienten.
Rückfragen an:
Uwe Zimmer, HBKG-Geschäftsführer
Tel.: 0421 – 24 10 20
E-Mail: zimmer@hbkg.de
Die Bundespolitiker haben durch eine seit Januar wirksame Gesetzesänderung Strafzahlungen für Krankenhäuser verordnet, wenn Patienten nicht sofort entlassen werden – auch wenn die Nachsorge noch nicht möglich ist.
(Bremen, 13.02.2020) Die Krankenkassen müssen seit Januar 2020 die Krankenhäuser mit Strafzahlungen von mindestens 300 Euro belegen, wenn sie Patienten nach einer Operation später entlassen, als nach Auffassung des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) nötig wäre – selbst wenn Patienten noch Hilfe benötigen und es völlig ungeklärt ist, was mit diesen Patienten nach der Entlassung passiert. Die Krankenkassen sind dann in der Pflicht nicht nur die Rechnungen der Krankenhäuser zu kürzen, sondern müssen ihnen pro Fall auch noch mindestens 300 Euro Strafzahlungen aufbrummen. Soziale Verantwortung wird so gesetzlich bestraft, kritisieren die Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven.
Der Fall ist nicht ungewöhnlich: Ein Patient soll wenige Tage nach einer Operation zwar wie vorgesehen entlassen werden, es ist aber trotz frühzeitigem Entlassmanagment der Krankenhäuser noch nicht geklärt, welche Anschluss- versorgung tatsächlich durchgeführt werden kann. Aufgrund seines Gesundheitszustandes und weil es keine Angehörigen gibt, kann er nicht nach Hause und es ist kein (Kurzzeit-)Pflegeplatz bzw. kein Platz in einer Reha- Einrichtung frei.
„Die Ärztinnen und Ärzte in den Bremer und Bremerhavener Krankenhäusern wären dann gezwungen, den Patienten ohne Rücksicht auf die möglichen Folgen zu entlassen“, stellt Uwe Zimmer, Geschäftsführer der HBKG fest. „Sie müssten ihn quasi auf die Straße setzen und seinem Schicksal überlassen. Das tun sie aber nicht, denn unsere Krankenhäuser tragen soziale Verantwortung für ihre Patienten.“
Zusätzlich zu massiven Rechnungskürzungen wegen kleinster Abweichungen in der Dokumentation werden die Krankenkassen durch das MDK-Reformgesetz jetzt veranlasst, Krankenhäuser mit Strafen zu überziehen und sie immer mehr in finanzielle Schieflage zu bringen.
Die Gesundheitspolitiker im Deutschen Bundestag unterstellen damit den Kliniken pauschal, mit einer unnötigen Verlängerung der Verweildauer von Patienten zusätzlich Geld verdienen zu wollen. „Das führt zu Frustration bei unserem Personal, das sich schließlich dem Wohle der Patienten verpflichtet hat, und zu einem vergifteten Klima zwischen Kassen und Krankenhäusern.
Deshalb appelliert jedes einzelne Krankenhaus in Bremen und Bremerhaven an die Bundestagsabgeordneten von CDU/CSU und SPD diese Strafzahlungen zurückzunehmen.
Gelegenheit besteht dazu mit einem Gesetz, das der Bundestag im März verabschieden wird. Dort könnte die Verhängung von Strafzahlungen rückgängig gemacht werden.
Von knapp 213.000 Abrechnungsfällen im Land Bremen im Jahr 2017 wurden über 35.000 von den Krankenkassen beanstandet, davon 25.000, die von einer 300-Euro- Mindeststrafzahlung betroffen wären. Das wären insgesamt mindestens 7,4 Millionen Euro allein an Strafen – und für viele Krankenhäuser ein finanzielles Fiasko. Die Krankenkassen haben im Land Bremen zwischen 2014 und 2017 ihre Prüfquote um mehr als die Hälfte von 10,6 auf 16,7 Prozent der
Abrechnungsfälle erhöht – mit der fatalen Folge, dass die Krankenhäuser immer mehr Personal von den Patienten für die Dokumentation abziehen müssen, um Rechnungen „MDK-prüfsicher“ zu machen.
Mit den Strafzahlungen im MDK-Reformgesetz sei jetzt eine juristische und ethische Grenze überschritten, so Zimmer: „Hilflose Patienten nach drei Tagen einfach ins Taxi zu setzen, wäre grob fahrlässig und widerspricht zudem komplett dem Selbstverständnis unserer Krankenhäuser, egal ob christlich, kommunal oder privat. Krankenhäuser sind keine medizinischen Abfertigungsbetriebe, sondern tragen soziale Verantwortung. Dass sie dafür bestraft werden, ist ein trauriger Skandal!“
Rückfragen an:
Uwe Zimmer, HBKG-Geschäftsführer
Wie die neuen Qualitätsdaten des Bremer Krankenhausspiegels zeigen, erreichen die Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven beim Einsatz künstlicher Hüft- und Kniegelenke wieder ein hervorragendes Behandlungsniveau, das häufig über dem Bundesdurchschnitt liegt. Dieses gute Abschneiden liegt vor allem an der Spezialisierung, der umfangreichen Erfahrung aufgrund hoher Behandlungszahlen und an innovativen Techniken und Materialien, die eingesetzt werden.
Die im Bremer Krankenhausspiegel jetzt neu veröffentlichten Qualitätsdaten des Jahres 2016, die bundesweit an allen Kliniken einheitlich erfasst wurden, belegen bei allen Qualitätskriterien in den Bereichen Hüft- und Kniegelenkersatz einen sehr guten Qualitätsstandard der Krankenhäuser in Bremen und Bremerhaven. Die Bremer Ergebnisse sind häufig sogar besser als der bundesweite Durchschnitt. So erlangen 99,4 Prozent aller in Bremer Krankenhäusern mit einer neuen Hüfte versorgten Patienten wieder eine gute Beweglichkeit – bundesweit sind es 98,0 Prozent. Maßnahmen zur Sturzprophylaxe werden in Bremen bei 98,0 Prozent der Patienten durchgeführt, im Bundesdurchschnitt bei nur 92,9 Prozent. Auch bei der Vermeidung von Komplikationen oder beim Schutz vor Wundinfektionen schneiden die hiesigen Kliniken sehr gut und zum Teil noch besser als der Bundesdurchschnitt ab.
11.01.2017
ARD-Magazin „Plusminus“ verbreitet Fehlinformationen
Bremen, 11.01.2017
Einer Darstellung des ARD-Magazins „Plusminus“ zufolge erfüllten im Jahr 2014 im Bundesland Bremen 43% der Krankenhäuser nicht die Vorgaben der Richtlinie des Robert-Koch-Instituts zum vorgeschriebenen Hygienepersonal.
Diese Darstellung ist falsch. Fakt ist, dass die Krankenhäuser im Land Bremen die bundesweit festgesetzten Hygienestandards personell und qualitativ vollständig erfüllen. „Auch von den Krankenkassen wird uns bestätigt, dass wir die bundesweiten Vorgaben zum vorzuhaltenden Hygienepersonal zu mehr als 95% erfüllen“, sagt Heiko Ackermann, stellv. Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft der Freien Hansestadt Bremen (HBKG).
Den Bedarf an Hygienepersonal (Krankenhaushygieniker, Hygienefachkräfte und Ärzte, die mit der Hygiene-Überwachung beauftragt sind) legen die Krankenhäuser im Land Bremen seit 2014 jährlich gemeinsam mit den Kostenträgern fest. Grundlage dieser Vereinbarung sind die Richtlinien des Robert-Koch-Instituts. Nach Ablauf jedes Jahres müssen die Krankenhäuser die Umsetzung der vereinbarten Maßnahmen gegenüber den Kostenträgern nachweisen. Diesen Nachweis haben die Krankenhäuser des Landes Bremen selbstverständlich regelmäßig erbracht.
Zudem wertet „Plusminus“ die Daten nach willkürlichen Kriterien aus: In der Sendung bzw. im Online-Bericht werden Krankenhäuser als mangelhaft bewertet, weil sie 2014 im Qualitätsbericht nicht gemeldet hatten, ob sie im Pflegebereich einen Hygienebeauftragten hatten. Dabei verschweigt „Plusminus“, dass im Qualitätsbericht keine Verpflichtung bestand, diese Angaben überhaupt zu machen.
Die Fehlinformationen sind umso unverständlicher als die Krankenhäuser im Land Bremen die Vorgaben des Robert-Koch-Instituts sogar übertreffen: Die in Bremen seit 2012 gültige Landesverordnung zur Krankenhaushygiene liegt in ihren Anforderungen noch über den Standards, die das Robert-Koch-Institut definiert hat. Die Erfüllung dieser Landesverordnung wird in regelmäßigen Audits von der Behörde der Senatorin für Gesundheit überprüft. Das betrifft auch die Vorhaltung des vorgeschriebenen Personals.
„Gerade im Land Bremen haben wir besondere Maßnahmen zur Verminderung von Hygienerisiken ergriffen, die deutlich über die gesetzlichen Bestimmungen hinausgehen. Beispielsweise besteht hier bereits seit 2009 das klinikübergreifende Multiresistente-Erreger-Netzwerk, das in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsbehörde und anderen Institutionen auf die Verringerung der MRE-Keimhäufigkeit abzielt“, so HBKG-Vorsitzender Jürgen Scholz.